Nach Ansgars umfangreichen Erläuterungen bei unserem ersten FridayTalk am 13.12.2013 sind eine ganze Reihe prinzipieller Fragen erst mal geklärt. Und viele Mythen haben sich in Luft aufgelöst. Zum Beispiel, dass man mit Holz keinen hochwertigen Brandschutz hinbekommt. Oder dass Holzbauten immer quadratisch-praktisch-gut sein müssen.
Eines ist aber bei allen Holzbau-Lösungsansätzen gleich: sie benötigen ein hohes Maß an detaillierter, tiefgehender und gut koordinierter Planung. Wenn das gegeben ist, kann man die Vorteile des Holzbaus allerdings auch voll ausreizen: Oberflächenfertige Bauteile, aberwitzige Geschwindigkeit, wirklich nachhaltige Lösungen.
Interessanter Ansatz aus dem Vortrag: Holz-Verbund-Tragsysteme für die oberste Geschoßdecke eines Altbaus. In dem ein konstruktiver Verbund zwischen vorhandenem Balken und neuer Vollholz-Deckenplatte hergestellt wird, entsteht ein sehr bestandsschonendes PI-Platten-System mit allen Vorteilen, die eine vergleichbare Holz-Beton-Verbundkonstruktion haben kann, aber ohne den Feuchteeintrag und die Probleme mit der Schalungslast, die Ortbeton nun mal mit sich bringt.
Weiterer Punkt: das Brandschutzthema läßt sich relativ gut über Abbrand beherrschen. Dazu wird einfach zum rechnerisch erforderlichen Bauteilquerschnitt soviel Material dazugekommen, dass abhängig von der Branddauer immer ein tragfähiger Restquerschnitt übrig bleibt.
Noch ein interessantes Kapitel: Vollholzwände und Decken, die als mehrachsig gespannte Platten ihre Lasten abtragen (Berechnet nach der FEM-Methode). Hierdurch sind in der Vertikalen schräg stehende Wände und große Auskragungen/Plattenausschnitte ohne Weiteres wirtschaftlich realisierbar. Irre Gestaltungsmöglichkeiten!