Die von mir hochgeschätzten Podcaster Holger Klein und Toby Baier sind sind wahrlich keine Freunde der spanischen ‚Separatisten‘, wie sie in Wrint Folge 242 kurz darlegen. Und warum nicht? Klar, die typisch avantgardedeutschen Vorbehalte… zuerst mal gegen Alles, was irgendwie ’nationalistisch‘ sein könnte (haben wir linksprogressiven Westdeutschen ja sozusagen mit der Muttermilch eingesogen), dann aber auch gegen diese ‚unsolidarischen Reichen, die sich aus der Verantwortung stehlen, wenn’s mal hart wird’… wie bei uns die Bayern… Weiterlesen
Archiv für den Autor: Johannes Stumpf
Kata…wo?
Eigentlich reden wir hier übers Bauen, manchmal auch über Architektur. Aber es gibt ja auch noch ein Leben neben dem Beruf ;-). Ein Thema, dass mich jetzt schon seit ein paar Jahren begleitet ist ‚Katalonien‘. Ich erinnere mich noch gut, wie ich so dachte, bevor ich mehr über diesen Landstrich zwischen Frankreich und Spanien erfuhr. Vom „Dialekt“ den man in dieser Gegend der Welt spricht hatte ich schon gehört, ansonsten war Antoni Gaudi ein spanischer Architekt und Barcelona eine ebenso spanische Stadt. In Deutschland sieht man das so.
Dass die Geschichte ein bisschen komplexer ist, wissen leider viel zu wenig Leute. Es würde mich deshalb freuen, wenn ich mit den folgenden Beiträgen ein bisschen dazu beitragen könnte, Eure Wissenslücken zu füllen. Deshalb diese Kategorie, deshalb dieser Blogpost. Ich werde also zusätzlich zu den anderen Themen immer mal wieder ein bisschen Katalonien mit einstreuen. Viel Spass beim Lesen. Diskussionen sind gut, gerade wenn sie kontrovers sind, also redet mit!
Der Fachingenieur für Guten Geschmack
Früher war die Welt noch in Ordnung. Es gab den Architekten, der als Generalist selber nix weiß, aber alles erklären kann und dann den Fachingenieur, bei dem es umgekehrt ist. Da brauchte der Architekt nur das „fertige Werk“ des Fachingenieurs zu nehmen und an die richtige Stelle im Entwurf integrieren. Damals waren Tragwerke überschaubar und die technische Ausstattung beschränkte sich auf eine Heizung, ein bisschen Elektroleitung unter Putz und ein paar Rohre neben dem Klo. Weiterlesen
Holz …riecht gut, aber was noch?
Nach Ansgars umfangreichen Erläuterungen bei unserem ersten FridayTalk am 13.12.2013 sind eine ganze Reihe prinzipieller Fragen erst mal geklärt. Und viele Mythen haben sich in Luft aufgelöst. Zum Beispiel, dass man mit Holz keinen hochwertigen Brandschutz hinbekommt. Oder dass Holzbauten immer quadratisch-praktisch-gut sein müssen.
Eines ist aber bei allen Holzbau-Lösungsansätzen gleich: sie benötigen ein hohes Maß an detaillierter, tiefgehender und gut koordinierter Planung. Wenn das gegeben ist, kann man die Vorteile des Holzbaus allerdings auch voll ausreizen: Oberflächenfertige Bauteile, aberwitzige Geschwindigkeit, wirklich nachhaltige Lösungen.
Interessanter Ansatz aus dem Vortrag: Holz-Verbund-Tragsysteme für die oberste Geschoßdecke eines Altbaus. In dem ein konstruktiver Verbund zwischen vorhandenem Balken und neuer Vollholz-Deckenplatte hergestellt wird, entsteht ein sehr bestandsschonendes PI-Platten-System mit allen Vorteilen, die eine vergleichbare Holz-Beton-Verbundkonstruktion haben kann, aber ohne den Feuchteeintrag und die Probleme mit der Schalungslast, die Ortbeton nun mal mit sich bringt.
Weiterer Punkt: das Brandschutzthema läßt sich relativ gut über Abbrand beherrschen. Dazu wird einfach zum rechnerisch erforderlichen Bauteilquerschnitt soviel Material dazugekommen, dass abhängig von der Branddauer immer ein tragfähiger Restquerschnitt übrig bleibt.
Noch ein interessantes Kapitel: Vollholzwände und Decken, die als mehrachsig gespannte Platten ihre Lasten abtragen (Berechnet nach der FEM-Methode). Hierdurch sind in der Vertikalen schräg stehende Wände und große Auskragungen/Plattenausschnitte ohne Weiteres wirtschaftlich realisierbar. Irre Gestaltungsmöglichkeiten!